Galloways in Luxemburg

Herkunft der Galloways

Das Galloway stammt aus dem Südwesten Schottlands, aus einer Region mit rauhem, windigen und nassem Klima. Es gilt als älteste Fleischrasse der Britischen Inseln und ist nach Angaben der Schottischen Galloway Cattle Society niemals mit anderen Rindern vermischt worden, sondern ausschließlich durch Selektion aus der ursprünglichen Population entstanden.

Rassebeschreibung

Eine erste Rassebeschreibung des Galloways ist bereits aus dem Jahr 1800 überliefert. Darauf aufbauend hat die schottische Galloway Cattle Society 1883 Richtlinien für das einheitliche Erscheinungsbild der Rasse ausgearbeitet, die bis heute die Basis der Rassebeschreibung und Zuchtarbeit darstellen.

Das Galloway zählt zu den Extensiv- und Robustrinderrassen und steht in kleinem bis mittleren Rahmen. Es ist ein dominant hornloses Fleischrind, das sich durch seine hervorragende Fleischqualität – in naturnaher Haltung erzielt – auszeichnet.

Als Leistungsmerkmale des Galloways lassen sich folgende Orientierungswerte festhalten

Maße und Gewichte:

Kühe Bullen
Widerristhöhe : um 125 cm um 135 cm
Geburtsgewicht : 25 kg 30 kg
Gewicht ausgewachsen : um 580 kg um 850 kg
Tägliche Zunahme : 400 – 500 gr 700 – 1000 gr

Zuchtreife: ab dem 24. Lebensmonat
Fruchtbarkeitsleistung: 1 Kalb pro Jahr.

Zu den charakteristischen Eigenschaften des Galloways zählen seine Widerstandsfähigkeit und Genügsamkeit, die sich in einem etwa 20 % geringeren Erhaltungsbedarf widerspiegeln.

Galloways zeichnen sich aus durch ihre Anspruchslosigkeit hinsichtlich Futter und Haltung, die sehr gute Futterverwertung sowie ihr ruhiges und friedfertiges Temperament. Sie eignen sich daher hervorragend um mit anderen Tieren: Pferden, Schafen, Ziegen… in Mischbeweidung gehalten zu werden.

Sie sind robust und langlebig, spätreif, fruchtbar und leichtkalbig; ihre Kälber sind leicht aber vital. Sie zeigen gute Muttereigenschaften und eine starke Herdenbindung.

Haltung und Nutzung

Aufgrund ihrer sprichwörtlichen Widerstandsfähigkeit können Galloways ganzjährig im Freien gehalten werden. Ihr doppeltes Haarkleid mit mittellangem Deckhaar und dem dichten Unterhaar gibt ihnen auch bei ungünstigen Witterungsbedingungen ausreichenden Schutz, so dass sie gleichermaßen gut mit Kälte, Trockenheit und feuchter Witterung oder Schnee zurecht kommen. Bei Hitze sollten schattenspendende Bäume oder ein Unterstand zugänglich sein.

Die ganzjährige Wasserversorgung muss sichergestellt werden. Wegen ihrer rassespezifischen Eigenschaften wie Genügsamkeit und stabile Gesundheit, kommt den Galloways eine besondere Bedeutung im Einsatz in der Landschaftspflege und im Naturschutz zu. Dies gilt sowohl bei der großflächigen Pflege von Kulturlandschaften als auch bei gezielter Beweidung in Schutzgebieten. Die im Verhältnis zum Körpergewicht breiten Klauen verursachen einen schonenden Tritt, so dass Bodenschäden bei lediglich etwa 1 %, während sie bei anderen Rinderrassen bei etwa 10 % liegen. Durch den wenig selektiven Biss werden Verbissschäden vermieden.